Gemälde aus dem Karlsburger Schloss

In diesem Beitrag werden die Gemälde aus dem Karlsburger Barocksaal eingestellt, die teilweise in keinem besonders guten Zustand sind.

Ernst Friedrich von Bismarck
auf Schönhausen
als Cornet
1728 – 1775

Carl Heinrich Behrend Graf von Bohlen
Kgl. Schw. Kammerherr u. Schlosshauptm. 1705 – 1757
Curt Christoph Graf von Schwerin Feldmarschall
1684 – 1757 (wahrscheinlich von Antoine Pesne)

Graf von Schwerin war in erster Ehe mit Ulrike Eleonore von Krassow verheiratet. Die Großmutter von Friedrich Ludwig von Bohlen war eine geborene Krassow.

Friedrich I
König von Schweden
1676 – 1751

Ulrike Louise Königin Schweden Prinzessin von Preussen 1720-1782 (wahrscheinlich eine Kopie nach Antoine Pesne)
Detlof Philipp von Walsleben (1744 – 1790)
Caroline Elisabeth von Bohlen geb. von Walsleben 1781-1857

Friedrich Ludwig Graf von Bohlen
Chur-Hess. Hofmarschall
1760 – 1828
Caroline Gräfin von Bismarck-Bohlen 1798-1858

Auf der Rückseite hat Theodor Graf von Bismarck-Bohlen vermerkt: „Ich halte es für meine Pflicht, meinen lieben Nachkommen ausdrücklich zu bemerken, daß meine Frau, die liebevollste und teuerste ihres Geschlechtes, mit welcher ich nun über 38 Jahre in der glücklichsten und zufriedensten Ehe lebe, auch keinen Augenblick so diesen überhaupt nur so ausgesehen, als der Mahler sie auf diesem Bilde leider dargestellt hat. – Carlsburg im Oktober 1855 – Gf. Bismarck-Bohlen.“

H. F. Schönfeldt
Hartz Ernst von Schönfeld auf Werben um 1740
Agnes Christiane von Bohlen, geb. von Stranz 1747 – 1807
Sie war die zweite Frau von Carl Julius Bernhard von Bohlen (1738-1813)
Das Porträt befindet sich in der Kustodie der Universität Greifswald
Philipp Friedrich Ernst Freiherr von Dörnberg 1818 – 1858
Er war der Großvater der Auguste-Viktoria von Bismarck-Bohlen, geb. von Falkenhayn
Das Gemälde von Franz Krüger befindet sich in der Kustodie der Universität Greifswald
Fritz Ulrich von Bismarck-Bohlen
1884 -1945
Das Gemälde befindet sich in der Kustodie der Universität Greifswald
Carl Julius Bernhard von Bohlen (Gemälde von Johan Henrik Scheffel um 1770) Ihm ist zu verdanken, dass aus Gnatzkow Carlsburg wurde. Das Bild habe ich bei geni gefunden.

Galerie zur Landschaftsprägung durch die Grafen Bismarck-Bohlen

Betrachtet man die Landschaft um Karlsburg, vor allem die Dörfer Groß Jasedow, Steinfurth und Zarnekow, so findet man allenthalben Spuren der Karlsburger Gutsherrschaft. Z. B. kann man anhand einer Karte, die um 1900 aufgelegt wurde, viele der alten Bezeichnungen finden wie Hundewinkel, Räuberkuhle u. ä..

Der von Linden gesäumte Karolinenweg (auch der Damm genannt, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von der Herrschaft angelegt), der von der Bundesstraße 109 zur Steinfurther Begräbniskapelle führt.
Der von Linden gesäumte Karolinenweg im Winter
Zum Karolinenhof im Winter
… und im Frühling
Die Karlsburger Lindenallee Richtung Zarnekow im Winter
… und im Frühling. Im Hintergrund die Zarnekower Kirche.
Im Hausbuch des Karlsburger Gutes berichtet Theodor von Bismarck-Bohlen 1862, dass die Steinmauer an der Steinfurther Zieglerkoppel fertiggestellt worden ist.

Über die Funktion der Feldsteinmauer kann man nur Vermutungen anstellen: da zur Zeit von deren Errichtung der Wald Richtung Karlsburg nicht vorhanden war, könnte es sein, dass Richtung Steinfurth der Schlosspark in die Landschaft hinein erweitert werden sollte und eine Art Terassierung des Geländes darstellt.

Die Feldsteinmauer, die sich von Steinfurth in Richtung Karlsburg zieht.
Eine zweite Steinmauer zieht sich ebenfalls in Richtung Karlsburg und beginnt beim Treckerschuppen
Beeindruckendes Wurzelwerk
In dem abgebildeten Feldsteinkreis im Steinfurther Forst war, bevor er zerstört wurde, ein Gedenkstein von Theodor von Bismarck-Bohlen aufgestellt worden, dahinter die sogenannte Wernereiche, die beide an ein Wunder erinnern sollten:
5. April 1972
Du bist der Gott der Wunder thut

Weitere Hinweise zur Landschaftsgestaltung finden sich in den Beiträgen: Die Karlsburger Güter – drei Wanderungen: 1. Durch den Karlsburger Schlosspark und den sich anschließenden Wald sowie 2. Durch den Steinfurther Forst zum Gedenkstein

Die Carlsburger Güter – drei Wanderungen: 2. Durch den Steinfurther Forst zur Wernereiche und Steinfurther Sehenswürdigkeiten

Steinfurth liegt – im weiteren Umkreis von Wald umgeben – in dem Dreieck Wolgast, Anklam und Greifswald, 3 km von der B109 entfernt. Es ist ein kleines Straßendorf ohne Durchgangsverkehr. Denn am Ende des Dorfes führt nur ein Feldweg nach Pamitz und Wahlendow.

Die Fuß- oder Radwanderung beginnt an der Steinfurther Bushaltestelle.

Die Bushaltestelle, von Dorfkindern gestaltet; im Hintergrund das Kulturhaus
Ein neues Bauwerk ist hinzugekommen: ein Bücherturm.

Am Kulturhaus vorbei fährt/läuft man den Hohlweg Richtung Wald entlang – immer geradezu. Dort angekommen, geht man immer weiter auf dem Hauptweg und gelangt zu einer Lichtung, die mittlerweile schon recht hoch gewachsen ist.

Die Lichtung, markant durch die riesige Fichte im Vordergrund

Weiter geradeaus kommt man in einen weiteren Waldabschnitt, den man durchqueren muss.

… und begegnet vielleicht neugierigen Rehen

Nach einigen Radminuten oder 20 Minuten Wanderung biegt man wiederum rechts ab.

Nach einer kurzen Strecke liegt rechts

ein Steinzeitgrab

Den Zimmermannsweg (benannt nach dem im 19. Jahrhundert tätigen, in gräflichen Diensten stehenden, hoch geschätzten Förster Zimmermann) entlang

und nach wenigen 100 Metern muss man sich nochmals rechts halten.

An dieser Stelle rechts halten

Nun sollte man festes Schuhwerk anhaben, denn es geht durchs Unterholz, an einem Hochsitz vorbei, der nicht mehr existiert.

Das Gehörn liegt demzufolge auch nicht mehr da

Kurz darauf gelangt man an eine mit Eichen und Buchen bewachsene Kuppe. Überquert man diese, findet man die Wernereiche …

Im Vordergrund der Feldsteinkreis, dahinter die Wernereiche

… und ein paar Schritte weiter unten einen Feldsteinkreis mit einem Durchmesser von ca. 2 Metern. Vermutlich stand hier der Gedenkstein mit der geheimnisvollen Aufschrift:

5. April 1872
Du bist der Gott der Wunder thut
Ps. 77.15

Die Geschichte dazu kann man hier nachlesen.

kleines Video über diesen magischen Ort

Es ist ein besonderer Ort, unberührt, wild und geheimnisvoll.

Der die Stelle umfließende Brebowbach

Ist man zurückgekehrt, folgt man – rechts abbiegend – dem Weg in Richtung Steinfurther Dorfstraße. (Möchte man nicht gleich zurück ins Dorf, hält man sich im Wald weiter links, wo die Wege sich gabeln, und fährt über Wahlendow zurück nach Steinfurth.)

Biberland
Eine der Biberburgen, ehemals ein Graben
Im Hintergrund Bibers Stauwerk
An den Feldern entlang
Durch den Hohlweg
Nach Steinfurth

Entweder man fährt geradeaus weiter, wo sich gegenüber den gräflichen Stallungen (der vordere Teil wurde zu LPG-Zeiten angebaut) der ehemalige Gutshof befindet.

Der Gutshof Steinfurth: die linke Hälfte des Gutshauses ist unbewohnt und zerfällt leider

Dieses Haus, zumindest seine Grundmauern, gab es nach Erzählung der heutigen Besitzer, die die rechte Seite bewohnen, schon, als die Kirche noch intakt war und die Bewohner dorthin zum Gottesdienst gingen. Es muss also im 15. oder 16. Jahrhundert erbaut worden sein und war damals das Zentrum des Dorfes, auch wenn es heute am äußersten Rand liegt …

Oder man biegt links ein und fährt die Steinfurther Dorfstraße, die ebenfalls von den Bismarck-Bohlen 1881/82 angelegt wurde (mit Kopfsteinpflaster). Erst nach 1990 wurde die Straße asphaltiert und kommt am Highlight des Dorfes vorbei:

An der Kirchenruine …
… und Carolinenkapelle

dem romantischen Ensemble von Kirchenruine (zu Beginn des 14. Jahrhunderts erbaut) und Carolinenkapelle, daran schließen sich rechterhand zwei der ältesten reedgedeckten Wohnhäuser von Steinfurth an, linkerhand sieht man die ehemalige Schmiede.

Ein in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbauten Strohkaten

100 Schritte weiter – ebenfalls auf der linken Seite – das 1911 von Fritz Ulrich von Bismarck-Bohlen erbaute Haus, welches – wohl anders ausgerichtet – an Stelle des sogenannten „Klosters“ steht, das zuvor abgebrannt war.

Von der Dorfstraße aus gesehen mit den Initialen von Fritz Ulrich Bismarck-Bohlen – FUBB
„An Stelle des im März 1910 niedergebrannten 4wohnungs Hauses „das Kloster“, entsteht in der Nähe, rechtwinklig zum Grundriss des alten Hauses gelegen ein großes 4wohnungs Haus, in seiner äußeren Gestalt völlig nach dem Plane des Grafen Friedrich Klinkowström, Leutnant im 3. Garde-… Rgt.- eines Vetters von Fritz Ulrich, errichtet. In seinem Mittelgiebel enthält das Haus außerdem zwei einzelne Stuben. Die Ställe des Klosters wurden reparirt und können weiter genutzt werden.“ (Aus dem Hausbuch der Bismarck-Bohlen)

mit dem idyllisch gelegenen Dorfteich.

Der zugefrorene Dorfteich im Winter …
… und der Dorfteich im Sommer

Zwischen Friedhof und Kulturhaus befindet sich die Ochsenkoppel.

Die Ochsenkoppel

Schaut man auf die Koppel gegenüber, entdeckt man sogenannte Steinriegel, die sich durch die Landschaft Richtung Karlsburg ziehen, und, wie Theodor von Bismarck-Bohlen im Hausbuch des Karlsburger Gutes schreibt, 1862 fertiggestellt wurde.

Die Steinmauer. Die Koppel davor wird im Hausbuch als Zieglerkoppel geführt.

Folgt man der Dorfstraße weiter, sieht man das Gebäude der ehemaligen MTS (Maschinen- und Traktorenstation), das von Mathias Bartoszewski zu einer tollen Kulturstätte umgebaut wurde.

Der Treckerschuppen: ein Konzert mit den Liederjan, eine Familienfeier
Das Kulturhaus: von der Ochsenkoppel aus gesehen; eine Grafikausstellung zu KunstOffen; ein Konzert

Dem Kulturhaus gegenüber gibt es einen weiteren Veranstaltungsort: den Waldsaumgarten.

Tipi im Waldsaumgarten

Hinter dem Treckerschuppen beginnt eine Anhöhe, wo schon 1889 im Sommer … ein alter heidnischer Begräbniß Platz bei Steinfurt aufgefunden [ward] mit vielen Urnen[,] die aber meist in Scherben waren[,] liegt N. W. der Koppel unfern des höchsten Punktes.

Personengrabhügel

Vor einigen Jahren wurde wahrscheinlich an eben dieser Stelle bei den Verlegearbeiten der Stränge von Nord Stream 1 und 2 dieser urgeschichtliche Begräbnisplatz erneut entdeckt. Die ältesten Funde datieren von 4100 v. Chr., die jüngsten von 1250 n. Chr. Auch Mittelalterliches und Modernes wurde gefunden.