Caroline Elisabeth Agnes Sophie wurde am 24. Juli 1798 in Kassel geboren und verbrachte dort ihre Kindheit. 1809 bekamen ihre Eltern, die Mutter Caroline Elisabeth geb. von Walsleben, (*08.01.1781 in Lüsewitz, †06.09.1857 in Niederhof) und der Vater Friedrich Ludwig von Bohlen, (*09.10.1760 in Gnatzkow, †20.03.1828 in Stralsund), den Befehl Hessen innerhalb von vier Tagen zu verlassen. Hier fängt ein ganz neuer Abschnitt meines Lebens an schreibt sie in ihrer Lebensgeschichte und fährt fort: denn von unserm dortigen Aufenthalt fing zu unserm großen Vortheil das Familienleben erst an. Bis Ende des Jahres 1816 spielte sich ihr Leben zwischen Karlsburg, Stralsund und Niederhof ab. Dann lernte Caroline Theodor Alexander Friedrich Philipp von Bismarck bei ihrer Großmutter, Susette von Normann, in Stralsund kennen. Am 16. September 1817 heiratete das Paar auf Neudeck (Schlesien), dem Besitz des Schwagers Graf Karl Lazarus Friedrich Ludwig Gebhard Henckel von Donnersmarck, der im Jahr zuvor ihre zwei Jahre jüngere Schwester Julie geehelicht hatte. Es mag verwundern, dass die Hochzeit so fern der Heimat stattfand. Aber Theodor war im Frühjahr 1817 mit seinem Regiment nach Schlesien versetzt worden, sodass es sich für das Brautpaar anbot, da auch den Bund fürs Leben zu schließen. Am 21. Februar 1818 wurde Theodor auf Antrag seines Schwiegervaters, des kurfürstlich hessischen Hofmarschalls Carl Ludwig Wilhelm Graf von Bohlen, von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen, verbunden mit der Namens- und Wappenvereinigung zu Bismarck-Bohlen, in den Grafenstand erhoben. Am 25. Juni 1818, kam Sohn Friedrich Theodor Alexander (Fritz) in Karlsburg auf die Welt. Ein Jahr darauf, am 23. Juni 1819, wurde Tochter Caroline geboren. Nach der Hochzeit lebten sie einige Zeit in Schweidnitz und Liegnitz (Schlesien), vorübergehend auch in Thorn, wo Theodor ebenfalls stationiert war, bis er 1820 nach Stralsund versetzt wurde. In den nächsten 13 Jahren wurden fünf weitere Kinder geboren: Theodor, Antonie, Theodor, Clara und Luise, die jedoch die ersten Wochen und Monate nicht überlebten. 1828 verstarb Carolines Vater in Stralsund – wie es in Egon Brauns Dorfchronik “Karlsburg. Von der Vergangenheit eines Dorfes” (herausgegeben von der Gemeinde Karlsburg) nachzulesen ist – an den Folgen eines heftigen Hiebes, der durch einen an ihm auf dem Wege nach Ranzin, dicht an der Carlsburger Gränze durch einen unbekannten Menschen verübten straßenräuberischen Überfall entstanden war. Am 03. Juli 1832 wurden Zwillinge geboren, von denen nur der Sohn Carl (Carl Ernst Theodor) überlebte. Nach dem Tod des Carl Ludwig Wilhelm Graf von Bohlen nahm Theodor seinen Abschied als Oberstleutnant und die Familie übersiedelte von Stralsund auf ihre Güter (Karlsburg, Steinfurth und Groß Jasedow sowie Teile von Zarnekow). Über die Winterzeit hielt sich Caroline mit ihren Kindern ab 1832 regelmäßig in Berlin auf, wo sie in der Behrenstraße eine Wohnung gemietet hatten, die sie angesichts der Unruhen 1848 wieder aufgaben. Auch unterstützte sie immer wieder ihre in Hannover lebende Tochter Caroline – mit Hermann von Malortie verheiratet – bei deren Niederkünften. Aus dieser Ehe gingen sechs Kinder hervor. Ihr Sohn Friedrich heiratete 1850 Pauline von Below. Aus dieser Ehe gingen fünf Kinder hervor. Im letzten Jahrzehnts ihres Lebens liebte Caroline das ruhige Leben auf dem Lande, scharte in den Sommermonaten ihre Kinder und Enkel um sich.
Im Pommerschen Landesarchiv Greifswald kann man zur Gutsherrschaft Karlsburg (Rep 38d) einen wahren Schatz entdecken, obwohl es dem Karlsburger Gutsarchiv nicht anders erging als anderen adligen Archivalien nach dem 2. Weltkrieg in Ostdeutschland. Der damalige Bürgermeister hatte nichts eiligeres zu tun, als die Dokumente zu einem Scheiterhaufen zusammenzutragen und anzuzünden. Die restlichen Archivalien sowie die Schlossbibliothek wurden von der Greifswalder Universität gesichert. Allein die “Selbstgeschriebenen Lebensgeschichte von Caroline erste Gräfin Bismarck-Bohlen 1798-1858″, die Lebensbeschreibung Theodors aus dem Jahr 1865, der Briefwechsel aus der Brautzeit zwischen Theodor und Caroline, die zwischen 1817 und 1857 geschriebenen Briefe von Caroline an ihren Mann Theodor, weitere Korrespondenzen zwischen ihr und ihrer Mutter, der Schwester Julie, der Tochter und den Söhnen, Reisetagebücher, von ihr und Theodor gemeinsam verfasst u.v.m.: aus all den Dokumenten kann man die Geschichte der großen Liebe zwischen Caroline und Theodor, die Lebensverhältnisse einer adligen Familie an den verschiedenen Orten erahnen, ob es nun auf Gut Karlsburg, dem Schloss in Niederhof, in den Städten Stralsund, Breslau oder auch in Berlin ist.
Am 14.01.1858 starb sie in Venedig auf dem Weg nach Sizilien an einem Lungenleiden. Die unverbrüchliche Liebe zwischen den Eheleuten, die auch in allen Briefen überaus augenfällig ist, wenn auch vor allem aus der Sicht Carolines, hatte in Theodor und den Kindern den Wunsch entstehen lassen, der Verstorbenen eine würdige Ruhestätte zu errichten, zumal die Gruft in der Zarnekower Kirche ziemlich düster und beengt gewesen sein muss. So hat Theodor den Bau der Grabkapelle, die zusammen mit der Kirchenruine ein romantisches Ensemble bildet, auf dem alten Friedhof in Steinfurth höchstpersönlich in Angriff genommen. Der jüngere Sohn Carl holte die sterblichen Überreste der Mutter in die Heimat zurück. Der Maurermeister Weidener aus Gützkow führte den Bau nach einem Entwurf Friedrich August Stülers aus, mit dem sowohl Theodor als auch sein Sohn Fritz in regem Austausch standen. Ende Juni 1859 wurde die Grabkapelle vollendet.
am 24. Juli 1859, ihrem Geburtstag, wurde Carolines Leichnam feierlich beigesetzt.