Die Wanderung beginnt an der B 109 schräg gegenüber der alten Gärtnerei, nach dem Schloss das älteste Gebäude von Karlsburg.
Nach wenigen Metern eröffnet sich eine herrliche Ansicht – wie es sich für einen Park in englischer Manier gehört.
Kurze Zeit später gelangt man an einen Graben, der den Park umfließt, sofern der Wasserstand und die Verkrautung es zulassen,
sowie an ein historisches Wehr.
Geht man am Wehr vorbei Richtung Schloss, sieht man rechterhand – nicht weit von der Bundesstraße – einen Menhir,
der wahrscheinlich bei der Umgestaltung des Schlossparks Mitte des 19. Jahrhunderts aufgestellt und ins rechte Licht gerückt worden ist. Gefunden wurde er eher um Steinfurth herum. Hält man sich links, überquert man einen weiteren Graben, und befindet sich im inneren Teil des Parks.
Geht man am Schloss vorbei und folgt dem Weg in den Park kommt man zunächst am Eiskeller vorbei
wenige Meter entfernt gelangt man an ein romantisches Gewässer mit einer Insel – der sogenannten Liebesinsel – die vor einigen Jahrzehnten noch über eine weiße geschwungene Holzbrücke erreichbar war.
Nach diesem Abstecher – wiederum mit einer schönen Aussicht auf das Schloss – geht man weiter durch das Lustholz – den Teil des Karlsburger Waldes, der sich hinter dem Schlosspark erstreckt und sowohl die damaligen Bewohner und Bewohnerinnen des Schlosses als auch ihre Gäste bei schönem Wetter zum Lustwandeln einlud. Auf der rechten Seite befinden sich der Carolinen-Horst, benannt nach Caroline erste Gräfin von Bismarck-Bohlen, und linkerhand die Friedrich Carls Höhe,
leicht zu erkennen an dem riesigen polierten Granitstein mit goldener Inschrift. Im Hausbuch der Bismarck-Bohlen heißt es dazu: Zur Erinnerung an das kurze aber sehr segensreiche Wirken des Grafen Friedrich Carl und der Gräfin Helene B.B. wird 1902 von dem Nachfolger [Fritz Ulrich] im Besitze auf der Friedrich Carls Höhe ein großer roter polirter Granitblock mit dieser Aufschrift errichtet. Der Stein war ganz in der Nähe – bei Theodors Lust – gefunden worden. Die Bearbeitung erfolgte zu Wolgast durch die Deutsch-Schwedischen Granitwerke.
Steht man mit dem Rücken zum Stein, könnte man vielleicht das Schloss sehen, wäre die Sicht nicht zugewachsen. Als der Gedenkstein Anfang des 20. Jahrhunderts aufgestellt wurde, regte die vorhandene Sichtachse zum Schloss Fritz Ulrich von Bismarck-Bohlen sicher dazu an, ihn genau an dieser Stelle zu platzieren oder es war gar ein Lieblingsort des Onkels.
Geht man weiter Richtung Bollbrücke, die über die Mehlbeck oder niederdeutsch Mehlbeke führt,
kommt man an Theodors Lust vorbei, benannt nach Theodor erster Graf von Bismarck-Bohlen. Er und seine Frau haben nach Übernahme der Güter viel zur Gestaltung des Parks oder auch der ländlichen Umgebung getan, seien es die Pflanzungen von Lindenalleen oder die kilometerweiten Steinmauern, die noch heute die Landschaft um Karlsburg und Steinfurth prägen.
Der alten Wiese schließt sich der Helenen-Horst an, benannt nach der Frau von Friedrich Carl, die sich sehr um die Modernisierung des Schlosses verdient gemacht hat. Auch das schmiedeeiserne Rosentor verdanken wir ihr. Sie – eine geborene von Tiele-Winckler -aus wohlhabendem Hause kommend, fertigte den Entwurf dafür und schenkte es ihrem Mann zum Geburtstag. Friedrich-Carl hätte dafür wohl kein Geld ausgegeben.
Man verlässt die Bollbrücke Richtung Spinne – Spinne deshalb, weil von dieser Stelle 5 Wege abgehen. Hier einige Ansichten.
nicht weit von der Spinne stößt man auf einen sogenannten Duellstein. Hinter F. v. H. könnte sich der Name Friedrich von Homeyer (1824-1898) verbergen, was aber nicht gewiss ist.
Über den Jasedower Privatweg oder auch am Helenen-Horst vorbei den Waldweg entlang erreicht man das Schloss wieder.
Weitere Impressionen aus dem Karlsburger Lustholz.
Sehr schöne Fotos und interessante Recherche!
Wanderanleitung der besonderen Art.
Ingeborg