Aus der Geschichte Carlsburgs: das Hausbuch: Theodors Eintragungen 1800-1872: das Kapitel über Holz

In den Jahren von 1800 bis zur Übernahme der Karlsburger Güter durch Theodor von Bismarck-Bohlen 1828 und auch später noch wurden – wie schon im vorigen Beitrag beschrieben – ausgelaugte Felder in Wald umgewandelt und umgekehrt. Fast jedes Jahr säte oder pflanzte man überdurchschnittlich viele Kiefern, ab und zu aber auch Laubbäume, da vor allem eine natürliche Besaamung von vermischtem Laubholz (Eichen, Buchen, Birken).

An der Wernereiche

Gleich zu Beginn seiner Karriere als Gutsbesitzer musste Theodor sich mit einem furchtbaren Baumschädling auseinandersetzen. Im Sommer 1827 und 1828 thaten die Kiefernraupen, und zwar die sogenannte Nonne, Phalena bomb. Monach sehr vielen Schaden im Steinfurter Revier, besonders in den jungen Beständen an der West Seite des Holzes, nach der Ziegeley zu,

Ehemalige Ziegelei

und an der Nord West Seite, nach der Gränze von Giesekenhagen. Durch mehr Aufmerksamkeit der Jäger hätte vielleicht im Jahre 1827 dem Übel etwas vorgebeugt werden können. Ich that im Jahre 1828 während des Frühjahrs und Sommers, so viel in meinen Kräften stand, um durch Aufsuchen und Zerquetschen des Eger und Aufsammlen der Raupen, (gegen 7 Berl. Sch.) der Plage einiger maßen ein Ziel zu setzen. Allein das Hauptmittel zu ihrer Zerstörung schickte der Himmel in der ungewöhnlich kalten und naßen Witterung des Sommers von 1828, denn die schädliche Menge, welche in der ganzen Provinz, besonders in den königlichen Waldungen große Verheerungen angerichtet hatte, kam nicht zum Verpuppen, und man fand fast gar keine Schmetterlinge, und im folgenden Jahre 1829 mithin auch fast gar keine Raupen.

War die oben beschriebene Witterung sicher kein Anlass zur Freude für den Landwirt, so gab es wenigstens eine ausgleichende Gerechtigkeit bezüglich des Waldbesitzes. Theodors Fazit über den Zustand des Waldes bei seiner Übernahme 1828 lautet: Die vorstehende Übersicht der Holzanlagen von 1810 bis 1824, zeigt wie umsichtig und weise mein Schwiegervater auch bey den Holz Anlagen verfahren, indem er einen so bedeutenden Theil schlechten und nicht kulturfähigen Acker besaamte und dadurch den Gütern für künftige Zeiten einen großen Schatz hinterließ, der vielleicht einmahl als Nothpfennig dienen kann.

Für die Waldarbeiten engagierten die Grafen Forstarbeiter je nach Bedarf, später auch bei regelmäßiger Bezahlung über das Jahr. Bis heute erinnert der Zimmermanns-Weg im Steinfurther Wald an den langjährigen hochgeschätzten Förster Zimmermann, der zu Theodors Zeiten in Carlsburg angestellt war.

Karte um 1900

1831 vergrößerte Theodor den Waldbesitz, indem er im Schlatkower Gebiet von einem Herrn von Wolffradt aus Schmatzin dessen Anteil am Holz für 2000 Taler kaufte, um diese ganze sehr lästige und leicht Streit herbeyführende Gemeinschaft, über deren Umfang und Entstehen nirgend etwas schriftliches aufzufinden war, zu beenden.

Die schnellwachsenden Kiefern machten es dringend nöthig eine regelmäßige Bewirthschaftung dieses ansehnlichen Kiefern Holzes anzufangen, sollte nicht am Ende alles brauchbare Holz ausgehen, da der Bedarf an Bauholz, sowohl zum Verkauf als eignen Gebrauch immer da genommen wurde, wo es am besten zu finden war, und trotz vieler von meinem Schwiegervater gemachter Anlagen, doch die Bestände sehr verhauen waren. Es werde, um die Sache im Gang zu bringen, gewiß noch Opfer mancher Art machen müßen, da natürlich manches Holze zum Abholzen auch nicht benutzbare Holz, wenn der Jahres Schlag daran kömmt, übersprungen werden muß, indeßen hoffe ich, daß alle meine Nachkommen, besonders aber mein lieber Sohn Fritz, den großen Werth eines, in einer gut geregelten Bewirthschaftung befindlichen Waldung einsehen, und von diesem regelmäßigen Betrieb nicht wieder abgehen, sondern dabey beharren werde. Eingedenk, daß sonst alle Mühe und Kosten der Vorfahren unnütz waren. Besonders nöthig ist es, daß die Schlagordnung genau befolgt, und uns aus dem Jahres Schlag, dem nächstfolgenden, und dem Reserve Heu, der etwaige Bedarf an Bauholz entnommen, die Wieder Ansaamung aber regelmäßig und gut erfolge, sollte auch das Ausroden und Ausbauen mit Getreide, was wegen des vielen Grases und Brachfelder unumgänglich nöthig auch viele Mühe und Kosten machen. Ich habe, da zuerst das Holz abgetrieben wurde, wo viel Unterholz war, für 300 R. 10-12 rmd für das Ausroden geben müßen, allein dies Opfer nicht gescheuet, da ich gewiß hoffe, daß meine lieben Nachkommen, mein Andenken ehrend, auch eben so fortfahren werden, wie ich begonnen habe.

Zur Taufe seines jüngsten Sohnes Carl, der am 3. Juli 1832 als Zwilling geboren worden war, schoss Theodor einen sehr starken 16 Ender Hirsch, der 530 Pf. wog, am Paradies.

Nadelwald beim Paradies

Zu der Zeit wurde das Gehölz noch als Hutewald genutzt. Aber die Schäden, die die Tiere verursachten, veranlasste Theodor die zeitlichen Abstände, in denen das Vieh aufgetrieben wurde, zu vergrößern. Den Kiefernspanner versuchte er wiederum zu bekämpfen, indem er veranlasste, durch das Ausharken des Mooses und der Nadeln und Eintreiben der Schweine dagegen zu wirken.

Was heute kaum mehr vorstellbar ist, berichtet Theodor Mitte des 19. Jahrhunderts an mehreren Stellen von ungeheuer vielen Maykäfern.

1852 findet sich der Eintrag: 21000 Stämmchen, Buchen, Eichen, Eschen, Ahorn, Birken, Lärchen, Rothtannen gepflanzt. Brücken werden erneuert und, was Ornithologen heute empören wird, wurden Krammetvögel zuhauf mit Dohnen gefangen, an manchen Tagen bis zu 300 Stück. Wacholderdrosseln galten als Delikatesse und sie wurden z. B. nach Berlin verkauft. In einem Brief an ihren Mann schrieb Caroline am 8. Oktober 1840: hier sind auch dies Jahr viele Krammetsvögel, ich brachte eine ganze Menge mit u. lasse die andern einbraten.

Auch im folgenden Jahr wurde aufgeforstet: 16000 Stämmchen Laubholz und in den darauffolgenden Jahren jeweils 22-24000 Stämmchen Laub- und Nadelholz.

Im Frühling 1859 wurden von Theodor 1 Spießer, 2 Schmalthiere, 1 Wildkalb Damwild von Herrn von Arnim auf Neuensund gekauft, bis im Sommer im Gatter, unweit der Bollbrücke und dann ausgelaßen. Herr Homeyer – Ranzin erhielt ebenfalls 3 St. und bei Pinnow wurden 9 St. ausgesetzt, so wie 2 Jahr früher 6 St. bei Carbow und denke ich, daß sich das Wild gut vermehren soll. Es ist davon auszugehen, dass die heutige Population auf diese Aktion Theodors zurückzuführen ist. Denn schon ein paar Jahre später mußten 4 Schaufler abgeschoßen werden, da sich das Damwild sehr vermehrt hatte und viel Schaden that. Ich schoß 1 sehr starken. 16 Rehböcke und Ricken wurden abgeschoßen.

Neugierige Rehe

In ähnlicher Weise wurden Fasan Hähne und 7 Hühner von dem Landrath Humbert zu Hohen Kränig bei Schwedt, durch Herrn Homeyer – Ranzin erhalten und ausgesetzt, hinter dem Pretzkower Berg, unweit der Friedrich Carl Höhe in der Kiefern Schonung.

Der letzte Eintrag Theodors erfolgte 1872: Der Sturm vom 12ten und 13ten Nov., durch welchen so erhebliche Überschwemmungen an der Ostseeküste entstanden, hat im Walde im Holze 3171 Stämme umgeworfen oder abgebrochen und 1405 St. Bauholz und 1720 St. Lattstämme. Mit Ausnahme von etwa 550 der Letzteren, wurde das übrige Holz doch auch zu den Taxpreise großen Theils durch einen Holzhändler Zimmermann für Berliner Rechnung verkauft und durch große Anstrengung es möglich dasselbe so mit anzubereiten, daß demselben die Betilgung gemacht werden konnte, alles Holz aus den Steinfurther Wäldern, bis 1ten July 73 und aus den Carlsburger bis 1ten Aug., abgefahren zu haben. Den 1ten Febr. 71/72 wurden erlegt 9 Säue, 1 Rothhirsch, 13 St. Damwild, 14 Hasen.

Bei der großen Biberburg
Nach einem Sturm im letzten Jahr
Pilzwald

Premiere im Steinfurther Treckerschuppen am 25./26. Oktober, 20 Uhr: Tanz trifft auf Puppe

Sara Angius und Johanna Ehlert
SABOTAGE gewährt einen nachsichtigen, so humorvollen wie dramatischen Blick auf die menschliche Natur und ihr Streben nach Macht. Tänzer und menschengroße Figuren agieren zusammen in einem raffiniert-absurden Machtsystem aus Schnüren und Umlenkrollen, in dem auch wir Zuschauer irgendwie mit drinhängen. Ohne Worte entsteht durch virtuose Bewegung eine verblüffende Hierarchie aus Realität und Schein: Wer manipuliert wen? Poetisch, ästhetisch, brutal, tiefgründig, absurd, verblüffend, witzig. Menschlich. Ein Theatererlebnis, das in keine Schublade passt.


Während einer Probe

Konzept, Choreographie: Sara Angius
Konzept, Dramaturgie, Figurenkonzept und -bau, Bühnenbild: Johanna Ehlert
Darstellung: Sara Angius, Vittoria Franchina, Joshua Heines, Stefano Roveda
 Lichtdesign: Tommaso Contu
Projektleiter: Dominic Mangione
Koproduzenten und Partner:
LOT-Theater, Braunschweig (DE); Blick Théâtre, Toulouse (FR); Eisfabrik Hannover, Hannover (DE); Puppenthea- ter Halle, Halle (DE); MWK Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur (DE); Stiftung Niedersach- sen (DE); SBK Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, Braunschweig (DE); Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover (DE); Kulturbüro der Stadt Braunschweig (DE); Lessingtheater, Wolfenbüttel (DE); Jahrmarkttheater, Bostelwiebek (DE); Theater Metronom, Visselhöwede (DE) mit Unterstützung von Kulturhaus Steinfurth (DE) gefördert vom Vorpommern Fond TANZKOOP Braunschweig (DE) Landesverband Freie Darstellende Künste
http://www.johannaehlert.wixsite.com
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Aus der Geschichte Carlsburgs: das Hausbuch: Theodors Eintragungen 1815-1872: das Kapitel über Ökonomie

Theodor von Bismarck-Bohlen beginnt dieses Kapitel mit der Schilderung der ökonomischen Situation in Ackerbau und Viehzucht, wie sie sein Schwiegervater vorgefunden hatte, als er mit seiner Familie im Frühjahr 1809 in Karlsburg anlangte. Und die war denkbar schlecht infolge einer unvorstellbaren Misswirtschaft. Unter der Verwaltung des General Lieutnants Gr. Bohlen, des Großvaters meiner Frau, war Carlsburg in 3 Feldern, Gr. Jasedow und Steinfurt aber in 10 Schlägen [einheitlich bewirtschafteter Teil eines Feldes] bewirthschaftet worden. In den früheren Zeiten scheint der Ertrag der Güter an Korn, nach einzelnen alten Rechnungen, oft sehr bedeutend gewesen zu seyn, besonders während zwey tüchtige Männer Nahmens Dämlow und Kruse, als Inspektoren an der Spitze standen. Als aber allmählich alles durch Mangel an Aufsicht und Betriebskapital mehr und mehr zurückkam, ein Augendiener [Schmeichler] und eben so schlechter, als wahrscheinlich auch betrügerischer Inspektor Nahmens Kulow, der Wirthschaft vorstand, zwey natürliche Söhne des Gen. Lt. [Generallieutnant], beyde gleich unwißend und träge als Wirthschafter in Crentzow und Carlsburg (der eine sogar an letzterm Orte nach Kulows Abgang als Inspektor) gesetzt wurden, der Herr selbst aber bey zunehmenden Jahren und mangelhaften Kenntnißen der Landwirthschaft, sich nicht mehr darum bekümmerte, als im Jahre 1806 seine zweite Frau eine geb. vStrantz, welche durch Ordnung noch einigermaßen alles etwas zusammen gehalten hatte, plötzlich starb, und er nun gänzlich in die Hände einer Mätresse [siehe Lebensbeschreibung Carolines] fiel, gerieth die ganze Wirthschaft in einen beispiellosen Verfall. Der Abgang an Spann= und anderem Vieh wurde aus Geldmangel nicht wieder ersetzt, wegen Mangel an Arbeitskräften wurde bey Carlsburg nur noch unmittelbar um den Hof, der beßere Boden, einigermaßen ordentlich bestellt, der Mangel an Dünger und den geringen Viehstapel und verminderte Streumaterial, bewirkte das Aussaugen des Bodens, besonders bei Carlsb. immer mehr, besonders da fast gar keine Brache gehalten, sondern immer nur eine möglichst große Fläche schlecht und oberflächlich bestellt wurde, so daß am Ende selbst die Bauern in Zarnekow sich durch einen Grenzgraben gegen das überhandnehmende Unkraut haben schützen wollen. Ähnlich ging es auch den andern Gütern, und das nicht regelmäßig gelehete Gesinde, verrichtete natürlich seinen Dienst mit der aller größten Nachläßigkeit. Nichts desto weniger wurden dem Herrn von den schönsten und ergiebigsten Erndten lügenhafte Berichte gemacht um ihn zu andern Zwecken bey guter Laune zu erhalten. Ohne alle Rücksicht wurde alles Vorhandene angewandt, dem Bedürfniße des Augenblickes abzuhelfen, und (fast klingt es unglaublich, allein es ist buchstäblich wahr, und mir oft von dem Inspektor Lösewitz versichert und an Ort und Stelle gezeigt worden) auf diese Weise z. B. nicht allein die Diehlen Bedeckung des Kornbodens, über dem maßivem Pferdestall verbraucht, sondern auch sogar die eisernen Bänder und Klammern, welche die Art von Gängewerk über der Reitbahn in diesem Gebäude hielten und verbanden, aus Mangel an Eisen abgerißen, wodurch natürlich das Gebäude binnen kurzem bedeutend gelitten haben würde, wenn nicht mein Schwiegervater bald darauf alles wieder in Ordnung gesetzt, und so dasselbe vom baldigen Verfall errettet hätte. In welchem Zustand die übrigen, auf ähnliche Weise vernachläßigten Gebäude geriethen, wie die dringendsten und unentbehrlichsten Reparaturen und Ergänzungen der Acker Instrumente, Wagen, Geschirre etc. unterblieben, läßt sich denken. In diesem traurigen Zustande übernahm mein Schwiegervater 1809 die erschöpften Güter, wo es an allem mangelte. Er hatte das Glück in der Person des Inspektor Lösewitz einen treuen, umsichtigen und sehr thätigen Mann zu bekommen, sowie deßen nachherige Frau die Dem. Döhn die innere Wirthschaft mit größter Thätigkeit und Ausdauer übernahm und vorstand. Carlsburg welches in 3 Feldern bewirthschaftet worden, wurde 1811 regelmäßig in 6 Binnen und 9 Außenschläge getheilt, und welcher Eintheilung es jedoch 1827 in 7 Binnen = und 5 Außenschläge überging. Gr. Jasedow blieb wie es war in 10 Schlägen, Steinfurth hingegen, ging 1817 von 10 Schlägen in 7 über.
Indem ich mich gern von dem traurigen und beklagenswerthen Zustand der Güter abwende, welches ich oben von dem Zustande der Güter entworfen, als sie mein Schwiegervater übernahm, gebe ich mich gern der Hoffnung hin, daß dasselbe wenigstens dazu dinen möge, allen meinen lieben Nachkommen es lebhaft vor Augen zu stellen, wie Sorglosigkeit, unmäßiger prahlerischer Aufwand, Unordnung und Mätreßenwesen, jeden Wohlstand und jedes Glück zerstöhren. Zugleich aber mag auch diese traurige Schilderung dazu dinen, die Größe der Verdienste welche mein Schwiegervater um den jetzigen großen Flor der Güter hat, in das gehörige Licht zu stellen, da ohne seinen wirklich großen Entschluß, die Güter in diesem verzweifelten Zustand anzunehmen, und sein und seiner Frau Vermögen daran zu wagen, ohne sein folgerechtes und fortwährendes Streben, allmählich und nach Maaßgabe der Anfangs sehr beschränkten Mittel, alles wieder in Stand zu setzen, ohne seine große Sparsamkeit und Ordnung, ohne das Vertrauen, welches ihm diese, so wie seine Redlichkeit bey seinen Gläubigern erworben, er entweder dies ganze Unternehmen nicht hätte beginnen können, oder doch dabey gescheitert wäre, und also in beyden Fällen, seinen Nachkommen nicht ein so trefflich geordnetes Vermögen hätte hinterlaßen können. –

Nach dem Tod seines Schwiegervaters, im Frühjahr 1828, übernahm Theodor also ein schuldenfreies und wohlgeordnetes Anwesen, nicht zuletzt, weil tüchtige Inspektoren ihm zur Seite standen.

Um gute Ernteergebnisse zu erzielen spielte damals wie heute das Wetter eine wichtige Rolle und war entscheidend dafür, ob eine gute, mittelprächtige oder schlechte Ernte eingefahren werden konnte. Damals wie heute waren die Landwirte kaum oder gar nicht mit dem Wetter und den daraus folgenden Ernteergebnissen zufrieden. Etwas störte immer: entweder war es zu nass, zu trocken oder Hagel und Schnee führte zu Missernten. Einzig die Jahre 1829 waren sehr (darüber werden kaum Worte verloren) und 1842 ziemlich gut: günstiges Frühjahr, allein eine fürchterliche Dürre im Sommer. Danach eine höchst gesegnete Erndte hier im Sommerkorn und Erbsen. Das schlecht bestellte Winterkorn war nur mittelmäßig ausgezeichnet in Qualität. Die Erndte auch nicht einen Tag durch Regen unterbrochen. Klee mittelmäßig und so auch die Wiesen, welche im Anfang des Herbstes schon dem Rindvieh eingegeben werden mußte, da es so sehr an Weide fehlte.

Oft wird berichtet, daß Hagel ganze Schläge verwüstete oder große Hitze und Dürre die Ernte vernichtete und die Brunnen austrocknen ließ. 1858 schreibt Theodor: Hagelschlag unglaubliche Dürre so daß im Herbst fast alle Brunnen leer und fast den ganzen Winter das Waßer für das Vieh gefahren werden muß und alle Sölle fast austrocknen.

Zwei Einträge bleiben dem Leser des Hausbuches in Erinnerung, da in diesen zwei besonders schwere Jahre für die Karlsburger Güter und darüber hinaus beschrieben werden.

1841: Ungewöhnlich kühler und naßer Sommer und Herbst. Es regnete von Johannis bis gegen Ende 8ber[Oktober], fast alle Tage, oft in Strömen, so daß das Heu und Korn Erndte nur mit den aller größten Anstrengungen und Kosten und auch nur schlecht eingebracht wurde. Ein Theil der Nachmath blieb draußen und verdarb. An vielen Orten war dies mit einem Theil der Vormath und dem ganzen 2ten Schnitt des Heu. Noch fast 8ber wurde auf einzelnen Gütern z. B. Ranzin geerndet. An vielen Orten konnte gar nicht zu Winter bestellt werden, und auch hier und in Jasedow blieb etwas vom Winterschlag liegen.

1867: Außerordentlich kalter und naßer Frühling und Sommer. Mangelhafte Frühjahrssbestellung. Späte und durch den fortwährenden Regen, einfach gestörte, sehr schlecht wie wir sie seit 37 Jahren nicht hatten. Fast völliger Mißwuchs. Zum Glück vieler und vortrefflicher Klee und anderes Heu, welches theilweise auch gut ward. Kartoffeln an vielen Stellen nicht die Aussaat neu … Fast der ganze Kr. Grimmen und ein Theil des Franzb. und Rügenschen, total verhagelt, auch Niederhof. Ich muß an 1200 rm Hagelschadenbeitrag zahlen. Großer Mangel theilweise auch hier, allein ein entsetzlicher Zustand in Ostpreußen. In Folge der großen Noth der Typhus an vielen Orten, woran viele Menschen sterben. Millionen vom Staat gegeben, angeblich reiche Beiträge aus unserm Vaterlande, und ganz Deutschland, England, Frankreich, Amerika. Noch weit größere Noth im nördlichen Schweden, Finnland, den ruß. Ostsee Provinzen, einem Theil von Sibirien. Sehr hohe Kornpreise natürlich Weitzen über 100 rm, Roggen bis 75 rm. Allein wer hat nichts zu verkaufen. Etwa 1000 Sch. Weitzen wird alles seyn, was ich verkaufe. In diesem, wie auch im vorigen Jahr hat sich der sogenannte Johannisroggen vor allen anderen Winterroggen ausgezeichnet.

Neben der Witterung, die oftmals Missernten zur Folge hatten, wirkten sich die katastrophalen Ernteergebnisse auch negativ auf die Tierhaltung aus. In Folge der Näße im Sommer bekamen die Lämmer die Fadenwürmer und trotz aller angewandten Mittel, starben im Herbst und Winter, von 700, 236 St. daran.

Weitere Ausfälle und unvorhersehbare Ereignisse machten Theodor das Leben schwer: Rost am Weizen, Lupinen- und Kartoffelernte vernichtet, wiederholt Mäuse und Ratten im Saatkorn, Maul- und Klauenseuche bei Rindern und Schweinen, Schwankungen bei den Wollpreisen.

Auf den Gütern hatte Theodor Anfang der 1830er Jahre 26 Rindvieh und 300 Schaafe anschaffen können, und danach 30 Mastochsen gehalten. Auch für diese musste entsprechend Futter wie z. B. Klee angebaut werden. Mit der Zeit wurden die Ochsengespanne durch Pferde ersetzt. Neben den Reitpferden wurden Bau- und Ackerpferde gehalten, für die wiederum Roggen angebaut werden musste.

Den schlechten Bodenwerten versuchte Theodor mit dem Düngen der Felder zu begegnen. Jedes Jahr wurde ein Teil der Felder gemergelt, was zwar zunächst eine Steigerung der Erträge bewirkte, jedoch mit der Zeit die Böden auszehrte. Später experimentierte Theodor mit Guano und Schneiderschem künstlichem Dünger. Besonders unfruchtbaren Boden – z. B. am Hof bei der Mühle zwischen Mühlencamp und Paradies – ließ er mit Kiefern aufforsten bzw. ausäen. An anderer Stelle – am Hundewinkel, östlich von Steinfurth gelegen – wurde eine etwa gleiche Fläche in Ackerland umgewandelt. Moore wurden trockengelegt, mehrere Brüche gerodet. Auch technischen Neuerungen stand Theodor aufgeschlossen gegenüber. 1869- 1872 wurde eine Dampfmaschine für 2550 M angeschafft und da die Erndte, wenigstens an Fudern, überreichlich war, gleich tüchtig gebraucht. Von diesem Dampfpflug erzählte mir auch August Müller im Beitrag über die Aufsiedlung Steinfurths 1935.

Nachdem die Brauerei zunächst Gewinne abgeworfen hatte, musste sie zeitweise wieder stillgelegt werden, da die Ernte der dazu notwendigen Kartoffeln des öfteren zu gering war oder die Ernte völlig ausfiel. 1833 ließ Theodor zum ersten Mal im großen Stil Saatkartoffeln aus dem Oderbruch kommen und legte diese auf einer bedeutenden Fläche zwei Fuß tief. In späterer Zeit hatte er immer wieder mit Missernten zu kämpfen, wie der folgende Eintrag verdeutlicht.

1846: In diesem Sommer wurden die Kartoffeln, welche sehr schön standen, etwa gegen die letzte Hälfte Juny, von einer eigenthümlichen Krankheit befallen, durch welche das Kraut allmählich erst schwarze Flecken bekam, dann gelb und endlich schwarz ward, als sey es erfroren. Zuerst zeigte sich die Krankheit an den frühen, allmählich an den späteren, ganz zuletzt an den rothen Kartoffeln. Unter den zeitigen, besonders denen der Leute in den Gärten, zeigte sich auch faule Stellen, weniger unter den späteren und rothen. Die Krankheit des Krautes, wie mir scheint durch eine athmosphärische Einwirkung entstanden (auch andere Gewächse, Pflaumen, Stachelbeeren etc. waren befallen und viel Rost über dem Getreide), hatte natürlich die Folge, daß die Knollen ungewöhnlich klein blieben und ein förmlicher Mißwuchs in dieser Frucht sich zeigte. Ich gewann etwas 1/3 einer gewöhnlichen Erndte, viele der Tagelöhner nur etwa die doppelte oder dreyfache Aussaat, so daß ich sie im Winter mit Kartoffeln versorgen und ihnen auch mit Korn etc. beyst­e­hen muß. In den Gegenden, wo tiefer schwerer Boden ist, hat man kaum die Aussaat wieder geerndtet und danke ich dem Himmel doch noch, daß ich soviel gewonnen, daß ich zum nächsten Jahr die Aussaat habe, den Leuten helfe und die übrigen verfüttern kann, um bey den hohen Kornpreisen (Weizen 3, Roggen 2-2 1/3, Gerste 1,15), mehr Getreide zu verkaufen. Die Brennery kann aber gar nicht gehen und ist dies bey den sehr hohen Spirituspreisen ein empfindlicher Schade. 700 Sch. Kartoffeln den Leuten geschenkt.

Missernten bei den Kartoffeln werden im Laufe der Zeit immer wieder vermerkt und deshalb immer weniger angebaut.

Im nächsten Kapitel geht es um Wald, Holzertrag, Jagd und Wild.

Aus der Geschichte Carlsburgs: das Hausbuch: Theodors Eintragungen 1806-1873: das Kapitel über Gebäude

Wie geht man am besten mit einem tagebuchartigen Notizbuch wie dem Karlsburger Hausbuch um? Diese Frage stellt sich bei der Durchsicht gleich zu Anfang. Den abgeschriebenen Text einfach einzustellen, schien mir – außer in dem Kapitel über die Gutsgeschichte – nicht sinnvoll. Hinzu kommt, dass die Notizen entsprechend flüchtig niedergeschrieben wurden und teilweise fast unlesbar sind und sich auch nicht immer aus dem Sinnzusammenhang erschließen. Es gibt also Lücken. Hier nun der Versuch einer hoffentlich sinnvollen Zusammenfassung.

Liest man die Einträge im Kapitel „Gebäude“ des Carlsburger Hausbuches – eine vergleichsweise trockene Lektüre, wird zuerst die Vielfalt der zu leistenden Arbeiten, die im Laufe eines Jahres auf dem Gut anfielen, augenfällig. Wie bei einem Mosaik setzt sich dem Lesenden nach und nach ein Bild zusammen, welches einerseits das Leben in Carlsburg und den dazugehörigen Dörfern in vielfältiger Weise zeigt, wenn auch nur aus der Sicht des Gutsherrn; andererseits gibt es einen Überblick darüber, wie es z. B. rund um das Schloss ausgesehen haben muss, von dem heute – 2024 – fast nichts mehr zu sehen ist.

Die Eintragungen betreffen alle Dörfer des Gutes: Carlsburg, Steinfurth, Groß Jasedow. Das Gut umfasste nicht nur das Schloss samt Schlosspark, Scheunen, Ställe und Gewächshäuser sowie dem Pflanz-, Obst- und Hausgarten, sondern auch die Häuser der Dorfbewohner und Gutsangestellten mit allem Drumherum wie Gärten, Viehställe, Brunnen usw. Der Gutsherr bzw. sein Inspektor hatte sich um den Erhalt aller Gebäude zu kümmern und sie instand zu halten. Wie es so schön heißt: Eigentum verpflichtet! Auch Modernisierungen nahm Theodor immer wieder vor, vor allem auch am und im Schloss. Um das anschaulicher zu machen, sollen zunächst die Einträge der Jahre 1829-1832 zitiert werden:

1829 Carlsburg, den Bau der neuen Brennerey angefangen, und dieselbe bis unter das Dach gebracht, und einen Theil des Gewölbes vollendet. (Der früh eintretende Winter störte die Arbeit schon am 16ten Nov.) neue Fenster in dem Schlaf= und dem grünen Kabinet, der grünen und der rothen Stube im Schloße.

1830     Carlsburg, Den Bau der Brennerey beendigt, so daß im October angefangen wurde zu brennen. Die Kosten beliefen sich, incl. der ganzen Einrichtung, und der von hier gelieferten Steine, jedoch ohne Holz, auf 11925 rmd 28 sgr 6. Das Holz ist geschätzt worden auf 338 sgr 8 – welche betragen die ganzen Kosten, deren spezielle Nachreichung in den Büchern von 1828/29 und 1830/31, 12264 rmd 6 sgr 9.

Den neuen Holzstall auf dem Brennerey Hofe erbauet und dabey die Gartenmauer zwischen dem Wirthschafts Hause und dem Badehause, verlegt und neu aufgeführt. Das neue Badehaus am Orangenhause erbauet. Den ganzen Viehstall, welcher zwey Längst Diehlen hatte und deshalb sehr kalt war, mit Quer Futtergängen und einer Diehle verändert. Die Krippen von geformten Steinen gemauert. Fast die ganze Ostseite der Haferscheune neu in Strohe gedeckt. Neue Fenster in der großen Gallerie im Schloß.

1831  Carlsburg, den Keller unter dem Kühlschiff in der Brennerey erbauet. Den 2ten größeren Aparat aufgestellt, der Keller kostete incl. Materialien 221 rmd 6 sgr. der Aparat 1989 rmd 18 sgr 3, so daß also die Total Kosten der ganzen Anlage nun, incl. verschiedener nachberechneter Gegenstände betragen 14913 rmd 21 sgr 9.

Den Pferdestall in Carlsburg umgedeckt. Den Vieh-Stall für das Dorfvieh in der Gersten Scheune angelegt, da der Vieh Stand vermehrt wurde. Die Steinmauer um den Viehhof neu gesetzt. Die Wesche bey Carlsburg neu angelegt. In der grünen und rothen Stube meiner Frau neue Berliner Öfen gesetzt.

Gr. Jasedow. Die neuen maßiven Schaaf Ställe erbauet. Die Kosten betragen, ohne Holz 1881 rmd 13 sgr 5, und ist derselbe, eben so wie die Brennerey, von dem Maurer Mstr Arndt zu Anklam erbaut worden. Neubau des Dorfbackofens.

Das neue Schulhaus wurde in diesem Jahr erbauet.

1832.     Carlsburg. Die große Gallerie, das Speisezimmer, und im grünen Zimmer meiner Frau, den Plafond [Zimmerdecke] erstern beyden aber ganz neu gemahlt.

Das neue Schulhaus, in welchem auch der Schaaf Mstr. wohnt erbauet.

Der neue Schweinestall von gesprengten Steinen erbauet.

Den neuen Schaafstall ganz, den alten auf der Westseite neu mit Rohr gedeckt.

Die Eisgrube ganz neu weißen, mit Mauersteinen erbauet.

Die Rörenleitung aus dem Kanal nach dem Brennerey Brunnen mit vieler Arbeit angelegt. 557 Fuß.

Das Staket zwischen dem Corps de Logis und dem Pferdestall neu gemacht.

Bedeutende Reparatur und Veränderung am Ananas Hause.

Gr. Jasedow. Das Taubenhaus auf dem Hofe neu erbauet.

Steinfurt. Das Zieglerhaus durchgebauet, und zu einem Kathen für 4 Familien eingerichtet.

Den neuen Obstgarten östlich des Kuhstalles angelegt, denselben mit einer Steinmauer und Spieszaun umgeben, und gleich ganz mit Bäumen besetzt. Auf gleiche Weise wurde noch der Garten südlich des Hauses vergrößert, und mit Obstbäumen bepflanzt, welche für beyde Gärten fast alle aus Wietstock von dem Hofrath Harsch a 7 ½ … gekauft wurden.

Brennerei: Auf die Brennerei setzte Theodor große Hoffnungen. Mit der Herstellung von Spiritus wollte er die schwierige ökonomische Situation des Gutes verbessern. Dies gelang ihm auch. 70% der Einnahmen erzielte er 1830 aus der Brennerei. 1840 wurden in der Brennerei weitere Neuerungen eingebaut: die neue große Druckpumpe, Quetschmühle zum grünen Malz, beydes mit dem Meßwerk verbunden, Neue Zapfenlager in der Mühle; neuer Unterbaum im großen Brunnen. Im Gärungskeller zwischen den Bottichen mit künstlichen Asphalt ausgegoßen.

In dem Kapitel „Allerley über die Carlsburger Besitzungen“ wird 1843 ausführlich von einem Feuerausbruch in der Brennerei berichtet: den 17ten Juny Morgens um 9, brach in der Brennerey zu Carlsburg, oben neben der Darre, ein Feuer aus, welches sich mit einer solchen Geschwindigkeit verbreitete, daß in nicht 10 Minuten der obere Theil des Gebäudes gänzlich in Flammen stand, und wie ich gleich einsah um so mehr rettungslos verlohren war, als die Treppe gleich ergriffen, und … nicht mehr zu paßiren war. Alle Leute und alle Pferde waren auf dem Felde, und als mehr Hülfe kam, konnten wir uns darauf beschränken, zu verhindern, daß nicht das Feuer in die unteren gewölbten Räume, in welchen der Aparat befindlich, besonders nicht in den Keller drang, in dem noch nahe an 1000 G. Spiritus lagerte, was dann unter Gottes Hülfe auch unsern Anstrengungen glücklich gelang, wenn gleich die Brände, die Treppe herunter, immer bis vor die Thür des Spiritus Keller fielen. Auch das Treibhaus, welches in großer Gefahr war, wurde glücklich gerettet, wozu mein ältester Sohn, der gerade auf Urlaub war, thätig beytrug. Nachdem das wüthende Element, oben alles was brennbar war, verzehrt hatte, wurde durch die zahlreich, aus der Nachbarschaft und weiter ferne herbey gekommne Hülfe, das Feuer Nachmittags gelöscht. Wir hatten Gelegenheit Gottes gnädige Hand bey diesem Unglück zu spüren, erstlich daß das Feuer nicht Nachts ausbrach, wo von 8 Menschen, welche oben schliefen, wahrscheinlich mehrere ihren Tod gefunden haben würden, während jetzt auch glücklicher Weise nicht die mindester Beschädigung vorfiel, dann aber auch, daß dieser Tag, nach vielen stürmischen, der einzige gänzlich Windstille war, denn wäre Ost oder Süd Ost Wind gewesen, so wäre das Unglück sehr groß, und wahrscheinlich der größere Theil des Hofes ein Raub der Flammen geworden. Die Entstehung des Brandes erkläre ich mir dadurch, daß an den Balken, welche der Architekt Hagedorn, welcher den Bau leitete, mit unbegreiflicher Dummheit und Holzverschwendung, über die gewölbte erste Etage gelegt hatte, und von welchen ich schon im vorigen Jahr einen Theil weggenommen hatte, einer fehlerhaften Weise auch nach dem Darrzug zu nahe gelegen, durch den 13jährigen starken Gebrauch des Zuges sehr entzündlich geworden, und dann ein kleines Darrfeuer entzündet, das Feuer dem Bretterboden mitgetheilt hatte, wo dann gleich die vielen ganz trockenen Bretter und Lattenverschläge des Bodens und das darüber befindliche, Feuer gefaßt hatte. Es wurde schon seit längerem nicht mehr gebrannt, sondern nur etwas Biermalz gemacht. Der Schaden ist doch auf 2500-3000 rmd zu schätzen. Das Gebäude war nicht versichert.

Das durch die Feuerbrunst v. 17ten Juny zerstörte Dach und innen die 2te Etage der Brennerey wieder erbauet incl. Holz = 180 rmd 9rs 6 … Den Umgang für die Pferde an der Roßmühle neu in Fachwerk und mit Brettern gedeckt. Ganz neue Pumpenbäume an der Großen und Saegepumpe.

Feuersbrünste, meist durch Blitzeinschlag oder auch Brandstiftung verursacht, waren sehr gefürchtet. Ob das Gnatzkower Schloss, welches im Herbst des Jahres 1732 eingeäschert wurde, Scheunen und Ställe, Katen oder die Brennerei, das Feuer kannte keine Gnade. Dazu kam, dass die Wege weit waren, das Feuer oft schon lichterloh brannte, ehe die damaligen bescheidenen Mittel wie Feuerspritzen zum Einsatz kommen konnten. Aber unverdrossen machte man sich danach wieder an den Aufbau der zerstörten Gebäude, da die Versicherung einen Großteil des Schadens beglich. Theodor erwähnte des öfteren den Ankauf von Feuerspritzen und traf Vorkehrungen für den Brandschutz. Der Eintrag über ein verheerendes Feuer 1871 in Groß Jasedow verrät neben dem Ausmaß des Schadens auch einiges über die landwirtschaftlichen Gerätschaften, die bei der Feldarbeit zur Verfügung standen: Am 9ten July (Sontag) Nachmittag 2 Uhr entstand in Jasedow oben an der First des Kuhstalldaches, in welchem niemand war, Feuer. Es ward erst nach 3 Uhr in Carlsburg bemerkt und als ich, mit meinen Sohn Carl hin eilend, ½ 4 dort ankam, stand, obgleich sehr wenig Wind war, der Kuhstall und 4 Scheunen, bereits völlig in Flammen und konnte man sich nur darauf beschränken, die letzte Scheune und den Pferdestall zu schützen, was sich, da viele Menschen und 6-7 Spritzen zur Stelle waren, durch Gottes Beistand, gelang. Zum Glück waren die Scheunen noch leer und auch nur etwa 10 Fuder Heu erst im Kuhstall und die Kühe auf der Weide, so daß nur 22 Ochsen verbrannten, sowie 6 Kälber, 5 sehr beschädigte Ochsen mußten z. Theil gleich getödted oder für 20 verkauft werden. Es verbrannten alle Wagen, da sie mit Kleeheu beladen, am Abend spät auf die Dielen gebracht waren, fast alle Pflüge, Eggen, Steltzen, Hechselmaschinen und Umzeug, Futterquetsche, Dreschmaschinen etc. Dazu das schöne Kleeheu auf dem Felde zum Einholen fertig, die Erndte vor das Thier und der Acker zur Saat zu bestellen und keine Opfer! Ich hatte zum Glück in Berlin, bei der Demobilmachung 4 Pf[erde] gekauft und wenige Tage später war in Stettin eine Auktion über Pferde, wo es dem Inspektor Waack gelang, noch 12 Pferde zu kaufen, es wurde in Eil noch Geschirre etc. für 4 Gespann Pferde beschaft etc. Es kam mir sehr zu Statten, daß am folgenden Tage, Morgens 5 Uhr, die Saaten in Anklam abgeliefert und bezahlt wurde, so daß es mir nicht an Geld fehlte, der Kuhstall war natürlich neu aufgebaut und es gelang denselben schon im October soweit herzustellen, daß das Vieh eingestellt werden konnte, auch die Nachmaht des Klees auf den Boden gebracht werden konnte, wo auch die südlich daran liegende große Scheune auch zeitig genug fertig ward, um das letzte Kleeheu darin unterzubringen. Die letzte Scheune (es wurden anstatt dieser 4 eingeäscherten nun 2 größere wieder gebaut) wird im nächsten Frühjahr erst gebauet werden. Da alles versichert war, so ist der materielle Schaden, durch 12858 13 9, die ich Entschädigung erhielt, wohl ziemlich zu decken. Da in dem Kuhstall, wo eben im Heu das Feuer entstand, niemand war, so ist dasselbe, ohne alle Frage, angelegt, doch ergab die Untersuchung gar nichts. Ich kann dem Herrn übrigens doch nur danken, daß er mich bis auf den Brant der Brennerei in Carlsburg, 1843, und diesen allerdings bedeutenden, 43 Jahre so gnädig schützte und daß dieser nicht 2 Monate später, wo alle Scheunen voll waren und nicht in der Nacht ausbrach, weil dann nicht allein meine sämmtlichen Kühe, sondern auch die der Leute verbrannt wären, endlich daß Niemand beschädigt wurde.

Der letzte Eintrag von Theodor: 1873. 1ter März.  Es ist in dem Ackerbuch der Wirthschaft p. 1ten July 1871/72, S. 14 und 15 etc, ein besonderes, bis Jan. 1873 geführtes Conto angelegt über den Wiederaufbau der zu Gr. Jasedow am 9ten Juli 1871 eingeäscherten Gebäude (4 Scheunen und Viehstall) incl. der für die verbrannten Ochsen angekauften Pferde, Ersatz der zerstörten Wagen, Ackergeräthe etc. Es wurden neugebaut die 2 Scheunen und wieder ausgebaut der ausgebrannte Kuhstall und beträgt dies alles, incl. des aus dem Forst entnommenen Holz zu der Scheune … in Summe 15209 rmd …; die ganze Brandentschädigung  12858 rmd …; Mithin also Verlust  2351 rmd …

Ställe: Schweine-, Schaf-, Kuh-, Pferde-, Kutsch- und Reitställe, aber auch Gänseställe werden erwähnt, an denen regelmäßig gebaut werden musste. Häufig ist die Rede von der Ausbesserung der Dächer, Erweiterung oder auch dem Neubau von Ställen wie z.B. 1855: Große und sehr kostspielige Reparatur des Pferdestalles, wo 2/3 der Balkenköpfe abgeschält, die 2 Träger und Säulen im Reitstall und desgl. in der Reitbahn das Gebäude gänzlich neu verlattet und ganz umgedeckt. Den Pferden – ob Reit- oder Ackerpferden – galt die besondere Aufmerksamkeit Theodors. Im Briefwechsel zwischen Vater und Sohn ging es ganz häufig und über weite Passagen um Pferde, die sie mit viel Sachverstand beurteilten – so, wie man sich heutzutage über Autos unterhält.

Scheunen: Neben den Ställen waren auch die Scheunen immer wieder reparaturbedürftig. Ob Tabak-, Erbsen- oder Gersten- Hafer- Roggenscheune: sie wurden weißiert, neu- oder durchgebaut, was soviel bedeutete, wie Altes auf Vordermann zu bringen. Daneben gab es Schuppen für Bretter und Nutzholz.

In den Dörfern: in den zum Gut gehörigen Dörfern wurden Wohnungen, Katen und Leutestuben durchgebaut oder verbessert, mit Ziegeln oder Stroh gedeckt. Brunnen, Dorfbacköfen, Steinmauern, Zäune, Remisen wurden errichtet oder repariert und Obstgärten angelegt, z. B. wurden je 2 Obstbäume in den Gärten der Dorfbewohner gepflanzt. Immer wieder wurde gepflastert, abgerissen, gebaut oder durchgeweißt. Ein Taubenhaus, Molkenhaus, eine Milchstube wurden eingerichtet, auch eine Buttermaschine wurde 1845 angeschafft.

Besondere Aufmerksamkeit richtete Theodor neben dem Erhalt der Dorfkaten auf die Häuser und Wohnungen einiger Gutsangestellter wie dem Gärtner, Tischler, Inspektor, Schmied, Weber, der Wirtschaftsmamsell, den Lehrlingen. In Zarnekow wurde das Pfarrhaus renoviert.

1862 wird das Steinfurther Gutshaus erwähnt: Die Nordseite des Guthauses neu gedeckt, z. Th. mit neuen Steinen. Wer darin gewohnt hat und welche Funktion es hatte, wurde leider nicht vermerkt. Hier soll auch erwähnt werden, dass es nach einer „Karte der Rittergüter Carlsburg, Steinfurth u. Gr.-Jasedow“ zwei Ziegeleien unweit von Steinfurth gab (Karte vor 1818).

Grabkapelle: die Jahre 1858 und 1859 waren bestimmt durch den Bau der Grabkapelle in Steinfurt. Den Bau der Grabkapelle im Frühling angefangen, nach dem Entwurf des Geh. Ober Baurath Stüler, durch den Maurer Mstr Weidener aus Gützkow ausgeführt. Bis zum Winter unter Dach und alle inneren Wölbungen fertig. Polier Schmidt.

1859: Steinfurth. Die im vorigen Frühling begonnene Grab Kapelle, wurde Ende Juny ganz vollendet und die Leiche meiner geliebten Frau, am 24ten July ihrem Geburtstag dahin gebracht. S. 330 [Hausbuch; siehe auch die Seite zur Entstehungsgeschichte der Grabkapelle].

Schule: Die gräfliche Familie legte besonderen Wert darauf, dass die Kinder des Gutes regelmäßig den Schulunterricht besuchten. Caroline berichtete in einem Brief, selbst des öfteren dem Unterricht beigewohnt zu haben; sowohl Theodor als auch Caroline nahmen immer wieder an Prüfungen teil. Während Caroline die Zeit lang wurde, verfolgte Theodor aufmerksam und konzentriert die Leistungskontrollen. Blieben zu viele Kinder dem Unterricht fern, drohte sie auch schon mal damit, die kleinen Schulschwänzer zu Weihnachten nicht ins Schloss einzuladen. Das zeigte durchaus Wirkung; bei dem nächsten Besuch war die Kinderschar zahlreicher.

Dem preußischen Staat und seinem König eng verbunden, fühlten sie sich verpflichtet die Schulpflicht von den auf dem Gut Beschäftigten einzufordern. So entstand 1831 ein neues Schulhaus, das 1845 dann umgebaut und vergrößert wurde.

In Schlossnähe muss es neben dem Wirtschaftsgebäude, welches linkerhand des Schlosses stand, diverse Bauten wie Bienenscheuer, Badehaus, Eisgrube, Orangenhaus (1824), 1849 mit Doppelglas ausgestattet, oder Ananashaus (1828) gegeben haben. Ananas wurde aber nicht nur für den eigenen Verzehr angebaut, sondern vor allem nach Greifswald und Wolgast verkauft.

Kanäle: die Arbeiten an den Gräben wie das Verlegen von Röhrenleitungen oder Kanal- und Grabenreinigung wurden mehrmals ausführlich im Hausbuch, z. B. im Eintrag 1842, erwähnt: Abzugskanal aus dem Souterrin des Schloßes, da derselbe gänzlich verstopft, mit großer Mühe durchaus gereinigt. Mehr als 5 Fuder Schlamm! Das Stück von der Biegung unter dem Fahrdamm, bis zum Ausfluß ganz neu, da der Kanal eigentlich hier, unbegreiflicher Weise ganz aufhörte. Der Kanal geht von der Mitte des 2ten Fensters zunächst der Treppe am Hause, ganz gerade auf einen Strich, links des Therweges am Viehstalle, bis in gleicher Höhe mit dem Nordwestlichen Ende des Wirthschafts Hauses, und dann ein Knie machend, rechts auf die Anschluß Öffnung. Er ist am Schloße bis an das Knie, etwa 2/6tel Joch, und etwa so breit, die Spitze des Gewölbes etwa 1 ½ unter dem Boden. Vom Knie an ist es nur 1 ½ Fuß hoch, allein eben so breit als oben.

1852 heißt es: Den Canal um den Garten, bis gegen den Forstgarten gänzlich gereinigt und ausgekehrt 106 rmn. Die neue Zugbrücke gemacht.

Schloss: welche Arbeiten im Laufe der Zeit am Schloss durchgeführt, was alles erneuert wurde, kann hier nur aufgezählt werden: Fenster wurden erneuert, Berliner Öfen neu gesetzt, Malerarbeiten, Tapezierarbeiten durchgeführt, Neu- und Umbau, Renovierung, Ausbesserungen, Möblierung, Treppen eingebaut, Kamin erneuert, das Schloss 1835 neu abgeputzt, Küchenherd angeschafft, Galerie neu gedeckt, brasilianischen Kabinett 1844 eingerichtet (für die Mitbringsel, die Sohn Fritz auf seiner Brasilienreise als Begleiter des preußischen Prinzen Adalbert mitgebracht hatte), das Schloß wurde gänzlich mit einem Drain umgeben, 1853: Die Gallerie des Schloßes umgedeckt. Große Gallerie und Eßzimmer neuer Ölanstrich, letzteres noch ausgemahlt. Neues Meubel in dem Bilderzimmer. In beiden Zimmern meiner Frau neue Plüschbezüge und Portieren. 1855: Die neue Treppe Corps de Logis, 77 Treppenstufen. Anschaffungen wurden notiert: großes Bild von Max Schmidt gekauft, Spiegelscheibe im Kabinett, 4 Schalen von Zink, Billard, Gipsbüsten, Meubles usw.

Umgestaltung des Parks: 1836 wurde mit der Umgestaltung des Park begonnen, 1856: neues Kegelhaus und die Kegelbahn im Garten, 1858: Die Wege im Holz hinter dem Garten völlig zum spazirengehen und fahren eingerichtet. 1859: 2 neue Brücken bei der Insel im Garten. 1865: Den Neubau von Eisen und Glas an der Treppe nach dem Garten und die Treppe selbst fast völlig. 1867: Den Weg vom Scheenerberg (Uhlenberg) nach des Carolinenforst im Winter gemacht.

Das nächste Kapitel „Ökonomie“ wird die hier beschriebenen Tätigkeiten von der finanziellen Seite her beleuchten. Bleiben Sie neugierig!

Aus der Geschichte Carlsburgs: das Uenglinger und Carlsburger Hausbuch – die Einträge Theodors: Allgemeines

Im Pommerschen Landesarchiv finden sich zur Geschichte des Gutes Gnatzkow – ab 1771 in Carlsburg umbenannt – die vielfältigsten Archivalien. Darunter ist ein Dokument besonders hervorzuheben: das Uenglinger und Carlsburger Hausbuch, das sehr ausführlich Auskunft über die wirtschaftliche Situation des Carlsburger Gutes ab dem Jahre 1806 gibt, welches aus den Dörfern Carlsburg, Steinfurth, Groß Jasedow und Teilen von Zarnekow bestand.

Der Uenglinger Teil (Uenglingen ist heute eingemeindet und gehört zu Stendal) soll hier vernachlässigt werden, da er wirklich wenig Substanzielles enthält und die Verhältnisse da für das Leben der Familie in Carlsburg keine besonders große Rolle gespielt haben bis auf die regelmäßigen Besuche Theodors in Gutsangelegenheiten dorthin. An anderer Stelle wird darüber zu berichten sein.

Mit dem Tod seines Schwiegervaters, Friedrich Ludwig Graf von Bohlen, Anfang des Jahres 1828 übersiedelten Theodor und Caroline nach Carlsburg, um die Geschicke des Gutes in die Hand zu nehmen. Hier beginnt Theodor auch mit seinen Aufzeichnungen, in denen, für den internen familiären Gebrauch gedacht, die Situation auf den Gütern schonungslos und ohne Schnörkel oder Beschönigungen beschrieben wird. Dabei geht er bis in das Jahr 1806 zurück. Es ist davon auszugehen, dass Caroline einen beträchtlichen Anteil an der Recherche über die Besitzverhältnisse ihrer Familie hatte.

Es werden sowohl die Gebäude in den Dörfern und die Baumaßnahmen an Schloss und Park als auch die forst- und landwirtschaftlichen Angelegenheiten beschrieben. Das Register beinhaltet folgende Kapitel: Allgemeines; Gebäude; Ökonomie; Holz; Allerley, die in loser Folge auf der Webseite vorgestellt werden sollen. Da die Einträge chronologisch in allen Details erfolgen – wann, wo und wie welche Häuser, Dächer usw. renoviert oder repariert wurden, wird der Originaltext nur dann eingefügt, wenn bedeutende Ereignisse oder einschneidende wirtschaftliche Veränderungen geschildert werden. Hinzu kommt, dass es nicht immer leicht war, die eilig aufgeschriebenen Notizen der Verfasser in Gänze zu entziffern, da deren Schrift auch ansonsten nicht immer lesbar ist. Verfasser waren nach Theodor sein Sohn Friedrich und sein Urenkel Fritz Ulrich. Von den beiden Letztgenannten gibt es allerdings nur noch sporadische Einträge.

Dieser erste Beitrag widmet sich den Aufzeichnungen Theodors über die Geschichte Carlsburgs, dessen letzter Eintrag im Kapitel „Allgemeines“ am 1. März 1873 erfolgte.

Dem allgemeinen Teil, der hier größtenteils zitiert werden soll, stellte Theodor von Bismarck-Bohlen ein Gedicht aus dem Roman Achim von Arnims „Die Kronenwächter“ voran.

Gieb Liebe mir, und einen frohen Mund,
Daß ich Dich Herr, der Erde thue kund,
Gesundheit gieb, bey sorgenfreyem Gut,
Ein frommes Herz, und einen frohen Muth;
Gieb Kinder mir, die aller Mühe werth,
Verscheuch‘ die Feinde von dem trauten Grund;
Gieb Flügel dann und einen Hügel Sand;
Den Hügel Sand im lieben Vaterland,
Die Flügel schenk‘ dem abschiedschwerem Geist,
Daß er sich leicht der schönen Welt entreißt.

Dem folgen die Beweggründe, die Theodor veranlasst haben, diese Chronik zu beginnen:

Der Wunsch über ein so schönes Besitzthum als das unsrige, einige bestimmte und sichere Nachrichten aus früheren Zeiten zu besitzen, ist ein so natürliches, und bey meiner lieben Frau und mir so oft bereits erwacht, daß ich mich um so mehr verpflichtet fühle, das wenige, was wir, so wie noch lebende Personen über die Art, wie diese Güter an uns gekommen, und über einige verhängnisvolle Zeiten nachwießen, aufzuzeichnen, und auf diese Weise der Vergeßenheit entreißen, für meine lieben Nachkommen zu bewahren.
Die Nachrichten, welche ich über unsere Besitzungen in der Altmark, mein väterliches Erbe, hier niederlege, sind leider fast noch unvollständiger und lückenhafter, als die über die Carlsburger Güter, indeßen muß einmahl der Anfang mit dieser, wohl in jeder Familie zu wünschenden Güter Chronik gemacht werden, und so beginne ich denn, nachdem ich den Allmächtigen Gott, um Seegen für uns, und alle unsere lieben Nachkommen, um die Erhaltung und Vermehrung
[des]Wohlstandes unserer Familie, besonders aber darum demüthig gebeten habe, daß es Gottesfurcht, Liebe für König und Vaterland, rechtlichen und weiteren Sinn, Ordnung, Thätigkeit, Fleiß und Eintracht und Liebe zu einander, ein dauerndes Erbtheil desselben bis in die späteste Zeiten seyn laße.
Ich bitte alle meine lieben Nachkommen, besonders aber zunächst meinen lieben Sohn Fritz, in diesem meinem Sinne, durch nicht zu weitläuftige, gedrängte Aufzeichnung des hierher Gehörigen, mit Aufführung von genauer Jahreszahl und Datum fortzufahren, sich besonders der genauesten Wahrheit zu befleißigen, und etwaige Fehler und Mißgriffe in der Verwaltung und Bewirthschaftung der Güter nicht zu verschweigen oder zu bemänteln, indem ja diese Nachrichten nur für unsere Familie bestimmt sind, der gebrechliche Mensch auch bey dem besten Willen, oft Irthümern und Täuschungen unterworfen bleibt.

Darauf folgt ein Text über die Geschichte des Carlsburger Gutes:

Carlsburg c. p.
Allgemeines

Carlsburg früher Gnatzkow genannt, scheint seit sehr langer Zeit immer mit Gr. Jasedow und einem Theile von Steinfurt vereint gewesen zu seyn. Im letztern Orte hatte noch im Jahre 1745 ein Herr von Liebherr, einen kleinen etwa 10 Pommersche Morgen betragenden Antheil, welcher ihm wahrscheinlich um jene Zeit abgekauft worden ist. Der Domainen Antheil von Steinfurt ist durch den General Lt. Carl Julius Gr. Bohlen, dem Großvater meiner Frau angekauft worden.
Die Güter gehörten früher der vNormannschen Familie, und als die damit belehete Linie derselben, Ende des 17ten Jahrhunderts dem Aussterben nahe war, belehete König Carl XII im Jahre 1698 Kanzler Freyherrn von Lagerström damit.

Da jedoch der Regierungs Rath Arendt Christoph von Bohlen durch seine Großmutter Agnese von Normann sowohl, als auch durch seine Mutter Maria Lukretia von Normann, nicht allein im Besitz der Güter war, sondern auch der von Lagerström nicht im Stande gewesen zu seyn scheint, die auf den Gütern haftenden Schulden zu übernehmen, und das Alladium auszuzahlen, so trat er seine Lehns=Ansprüche, mittelst auch im Archiv zu Carlsb. vorhandenen Vergleiches v. 1699 für 3000 rmd an Arend Christoph von Bohlen ab. Schon der Vater des letzten Christoph Oloff scheint jedoch bereits seinen Wohnsitz von Wittow, woher die Familie stammte, nach Gnatzkow, jetzt Carlsburg verlegt zu haben.
Dem Sohne des ersteren Carl, Heinrich, Behrend, welcher 1745 in den Grafenstand erhoben ward, wurde das ganze Gehöft zu Gnatzkow durch Feuer deßen Entstehung nicht zu ermitteln, gleich nach der Erndte 1732 eingeäschert, jedoch von demselben in seiner jetzigen Gestalt in den Jahren 1732/39 wieder aufgebauet, von dem im Jahre 1732 erbautem Schloße jedoch nur des corps de logis, nebst einer Gallerie; und dem östlich liegenden Pavillon, vollendet, wie dieses Gebäude auch noch jetzt vorhanden ist. (der alte Hof und das Wohnhaus sollen in der Gegend wo jetzt der Holzwärter wohnt, und zwar in der Richtung von Ost nach West gestanden haben, woselbst auch noch zu meiner Zeit bey Aufgraben des Grundes, Reste von Fundamenten gefunden worden sind.)
Dieser bedeutende und vortrefflich ausgeführte Bau, zu welchem sich der Erbauer, um seine Waldungen zu schonen, nur gekauften Holzes bedient haben soll, erschöpfte das Vermögen desselben dermaßen, daß sein Sohn Carl Julius, Bernh. nachmahliger Generallieut. und Reichsherr, bey dem 1797 erfolgtem Tode seines Vaters, die Güter mit seinem mütterlichem Erbtheile, für 100000 rmd leichtes Geld, aus dem Concurse an sich kaufte. Die Güter wurden für 80000 rmd durch den Herrn von Parsenow auf
Murchin erstanden und im July 1760 als demselben, mit großer Uneigennützigkeit, an den Carl Julius Bernhard, für dieselbe Summe wieder überlaßen, wie ich 1849, aus den darüber geführten, in Hände des Herrn von Quillfeldt befindlichen …vertrag ersehen habe.
Häufige Abwesenheiten im Dienste des Staates, übermäßiger Aufwand! verbunden mit großer Unordnung eine durch prahlerisch übertriebene Vermögens Angabe herbey geführte unverhältnißmäßige Vermögenssteuer, zu deren Bezahlung der größte Theil des beträchtlichen Silbers veräußert werden mußte, Mätreßenwesen u. gl., brachten die Vermögens Umstände desselben jedoch allmählich so zurück, daß, obgleich er seine Besitzungen durch den Ankauf von Crentzow, Zarrentin, Murchin und Libbenow, noch vermehrt hatte, er sich dennoch genöthigt sah, um dem Andrange seiner Gläubiger zu entgehen, 1809 seine Güter an seinen einzigen Sohn, meinem Schwiegervater, dem ehemahligen Chur Heßischen Hofmarschall Friedrich Ludwig Graf v. Bohlen zu verkaufen und nach Greifswald zu ziehen, wo er ein Haus besaß. Mein Schwiegervater nahm hierbey Carlsburg c. p. für 100000 rmd, Murchin c. p. für 85000 rmd, Crentzow c. p. für 42000, das Haus in Greifswald für 8000 rmd, in allem 235000 rmd Pommersch Couranten. (Unter dem General Lt legte König Gustav III, als er 1771, aus Italien kommend, die Regierung übernahm, und die erste Nacht zu Gnatzkow in seinen Staaten übernachtete, demselben auf die Bitte des derzeitigen Besitzers, den jetzigen Nahmen Carlsburg bey.)
Der Ertrag der Güter scheint zu dieser Zeit sehr bedeutend gewesen zu seyn, denn es haben die zu Carlsburg gehörigen, ohne Murchin und Krentzow, z. B. 1795, 15627 rmd; 1799, 12343 rmd; 1800, 14226 rmd; 1801, 11678 rmd Pomm. C. Ertrag gegeben, Folge der hohen Getreide Preise damahliger Zeit, und auch der sehr
großen, jedoch gänzlich erschöpfenden Aussaat bey der 3 Felder Wirthschaft, wodurch namentlich z. B. Murchin so herunter gebracht war, daß es, als mein Schwiegervater es übernahm, in mehreren Jahren gar keinen, oder doch nur sehr wenig Weitzen säen konnte, um nur einigermaßen wieder in Kraft zu kommen.
Demungeachtet erhielt mein Schwiegervater bey der Übernahme der Güter von seinem Vater im Jahr 1809, nicht allein, eine in den damahligen schweren und harten Kriegszeiten doppelt drückende ungeheure Schuldenmaße von 203520 rmd Pomm. C. bey der Übernahme der Güter mit, sondern fand auf den Gütern das Instrumentarium in so schlechtem Zustande vor, daß aus Mangel an Spannvieh und Saatkorn, gar nicht zum Sommer bestellt worden war, und gleich für mehrere tausend Thaler Saat und Brodtkorn, so wie Ochsen und Pferde gekauft werden mußten, des durch die unverständigste Bewirthschaftungsweise gänzlich erschöpften Ackers nicht zu gedenken. Obgleich ihm sein Vater die Versicherung gegeben, daß außer den aufgeführten Schulden, keine weiteren Reste wären, und er namentlich das Geld zu den Zinszahlungen des bevorstehenden Trinitatis Termins baar vorfinden würde, so fand sich in der Kaße nicht allein gar nichts vor, sondern fast alle Dienstleute hatten bedeutende Rückstände, ja selbst viele Auslagen zu fordern, so wie auch ansehnliche Rechnungen bey den Kaufleuten, Schlächtern u. s. w. der benachbarten Städte zu tilgen waren. Hierzu gesellte sich auch die Invasion des Freykorps von Schill im selbigen Frühjahre, und der dadurch herbey geführte Einmarsch eines bedeutenden Corps Französischer Truppen, wurde die Veranlaßung zu vielen drückenden Lieferungen und Fuhren aller Art.
Obgleich nun meine beyden Schwiegerältern fast von Jugend auf in der Stadt und am Hofe gelebt hatten, und also von der Landwirthschaft nichts verstehen konnten, so gelang es ihnen doch durch Sparsamkeit, Ordnung und Thätigkeit, dieses Chaos etwas zu ordnen, wobey der besonders thätige und umsichtige Inspektor Lösewitz, welchen mein Schwiegervater das Glück hatte zu bekommen, ein sehr wesentliches Verdienst hatte. Die verwilderten Äcker, wurden allmählich durch zweckmäßige Eintheilung wieder in Kultur gebracht, das höchst mangelhafte Inventarium der Güter, so viel es sich thun ließ wieder komplettirt; zwey natürliche Söhne des Gen. Lt., welche zu Carlsburg und Gr. Jasedow als Inspektoren angestellt, und ebenso unwissend als faul waren, wurden (nicht ohne bedeutende Geldopfer) entfernt. Z. B. in Dargun angeliehene Kapitalien wurden abgetragen, wobey es meinem Schwiegervater zu Statten kam, daß seine bekannte Rechtlichkeit und guter Nahme ihm Kredit machten, er auch etwas baares Geld aus Cassel mitbrachte, so wie auch von dem Vermögen seiner Frau mit verwenden konnte. Die Zeiten wurden jedoch immer schlechter, die Producte sanken immer mehr im Preise, und in gleichem Maaße stiegen dabey die Lasten durch die fortwährende Anwesenheit des Feindes, in Folge der oben erwähnten Einfalles des Schillchen Corps (1811 traten in einer Nacht 42 Knechte und andere Leute von den Gütern, aus Furcht vor der Aushebung aus, was natürlich keine geringe Verlegenheit war.) 1811 war ein durch die große Hitze und Dürre des bekannten Kometenjahres herbey geführter fast gänzlicher Mißwachs auf den Gütern, und doppelt schwer lastete jetzt der Unterhalt des Gen. Lt., welcher sich neben vielen Naturalien, Holz etc. 3000 rmd Pom. C. jährlich, und das Haus in Greifswald ausbedungen hatte. Bey dem Zusammentreffen aller dieser Umstände
sahe sich mein Schwiegervater genöthigt Trinitatis 1812 einen Vergleich mit seinen Gläubigern zu treffen, wonach ihm in 4 Jahren keine Kapitalien gekündigt werden, und er während dieser Zeit, anstatt 5, ur 4 pc. Zinsen bezahlen sollte. (Mein rechtlicher, wackerer Schwiegervater, hat später hin in den Jahren 1820-1825, als der Himmel seinen Fleiß und seine Anstrengungen gesegnet, diese 4 pc. Zinsen allen denen, welche es irgend bedurften, alle Wittwen, Waisen und milde Stiftungen, aus freyen Stücken nachgezahlt, obgleich er es gar nicht nöthig hatte) Auch der General sein Vater, mußte die oben erwähnten bedeutenden Reserata, welche er sich ausbedungen, trotz dem, daß ihm der durch ihn allein verursachte üble Vermögens Zustand sehr wohl bekannt seyn mußte, bey dieser Gelegenheit ermäßigen, und sich bis in seinem im Januar 1813 zu Greifswald erfolgtem Tode mit 500 rmd begnügen. Die im Archiv zu Carlsb. befindliche Abtretungs Urkunde, und der Vergleich von 1812 enthalten darüber das Nähere.
Durch verdoppelten Fleiß, Ordnung und Sparsamkeit, und mit Hülfe dieser augenblicklichen Erleichterungen, gelang es meinem Schwiegervater die Güter in den kritischen Zeiten von 1811-1814 zu erhalten, und der Himmel segnete seine redlichen Bemühungen durch allmählich verbeßerten Ertrag des zweckmäßig behandelten Ackers, so wie durch sehr gute Erndten bey den hohen Preisen der Jahre 1816 bis 1820, wo der Ertrag mit Inbegriff von Murchin und Crentzow sehr bedeutend war, und zwischen 24000 bis 30000 rmd, der baare Überschuß aber zwischen 15000 und 20000 rmd Pom. Cour. betrug, wie ich solches aus den Büchern meines seeligen Schwiegervaters ausgezogen habe.

Im Jahre 1819 hatte mein Schwiegervater das Glück Crentzow und Zarrentin an einen Herrn von Quistorp für 56000 rmd, und Murchin nebst Libbenow an einen Herrn Homeyer für 111500 rmd Pom. C. zu verkaufen, und sahe sich hierdurch zu seiner großen Beruhigung, in der Lage fast seine sämmtlichen, ihn so schwer drückenden Schulden zu bezahlen, und sich dadurch von einer großen Sorge zu befreyen. Dieser Verkauf war ein um so größeres Glück, als er vorher noch, während 4 Jahren, die bedeutenden Einkünfte dieser großen Güter genoßen, nacher aber einen Theil derselben gerade zu der Zeit verkaufte, als kurz darauf die für den Landmann so sehr drückenden Zeiten, und die Werthlosigkeit aller Producte eintrat, wo dann der Bruch bey dieser Schuldenmaße, und der Kreditlosigkeit jener Zeit ganz unvermeidlich gewesen.

Mit einem Auszug aus dem alten Kirchenbuch von Zarnekow enden die Einträge Theodors. Sein Sohn setzt den allgemeinen Teil fort mit einem Nachruf auf den Tod seines Vaters am 1. Mai 1773.

Szenische Lesung im Karlsburger Schloss: Briefwechsel aus der Verlobungszeit von Caroline und Theodor

Die Lesung im Karlsburger Schloss war ein voller Erfolg. Vor ausverkauftem Haus liefen die Darstellerinen und Darsteller zur Hochform auf.

Das Ensemble und die für die Texte Verantwortlichen (von links: Klaus Lisson, Henriette Lewke, Monika Barnekow, Dr. Ursula von der Gönne-Stübing, Jörg Stolzenburg, Margit Wentzlaff, Mathias Bartoszewski; im Vordergrund: Maria Kowalzick, Jonas Grasemann)

Die Freude am Spiel und die Lust am Verkleiden war allen Mitwirkenden anzusehen.

Das Brautpaar: Caroline und Theodor nach der gelungenen Aufführung
Die Köchin und der Kutscher
Die Amme
Der Knecht
Die Kussszene: lange geübt…

Das Karlsburger Schloss – Carolines und auch Theodors Sehnsuchts- und Lieblingsort – gaben der Aufführung ihren besonderen Reiz.

Die Schwierigkeit, den großen aber sehr schmalen Barocksaal so einzurichten, dass alle Zuschauerinnen und Zuschauer das Treiben auf der Bühne in Gänze verfolgen konnten, wurde gemeistert, indem die Bühne nicht an einem Ende des Saales aufgebaut wurde, wie ursprünglich geplant, sondern an der Breitseite mit Blick in den Park.


Die Köchin in Aktion. Im Hintergrund der Blick ins Grüne

Die Stühle waren im Halbrund angeordnet.

Hier bei der Probe

Die Idee, die drei Akteure in den Küchenszenen Platt sprechen zu lassen – die Übersetzung besorgte Margit Wentzlaff – lockerte die Szenerie wunderbar auf. Auch wenn man das eine oder andere, worüber die Drei sprachen, nicht gleich verstehen konnte – die Amme setzte das Publikum immer wieder ins Bild.

Nicht zuletzt unterstrichen die Wolgaster Vokalisten mit romantischen Liedern von Mendelssohn Bartholdy und Brahms den Fortgang der den Briefen immanenten Handlung.

Die Wolgaster Vokalisten

Zur Handlung: Mehrere Orte tauchen in der Lesung immer wieder auf: in Pommern Carlsburg, Stralsund und Niederhof, später dann noch die Orte in Schlesien: Liegnitz, Schweidnitz, Breslau und Neudeck. Die erstgenannten drei Orte hatten für Caroline ihr Leben lang einen besonderen Reiz. Carlsburg war Sehnsuchts- und Lieblingsort zugleich, zumindest in der warmen Jahreszeit.

Das Karlsburger Schloss Sammlung Duncker

Stralsund hatte für sie das Flair einer weltoffenen Stadt, wo sich die Familie von Bohlen vor allem im Winter im Stadthaus der Großmutter aufhielt, der auch das am Strelasund gelegene Rokokoschloss in Niederhof gehörte.

Das Rokokoschloss in Niederhof – nach 1945 abgebrannt

Im Hause der Großmutter lernte Caroline Ende des Jahres 1816 den Hauptmann Theodor von Bismarck kennen und verliebte sich in ihn. Nachdem Mutter und Großmutter ihre Zustimmung gegeben hatten, musste der Vater erst überzeugt werden. Er war der Meinung, dass der Soldatenstand einer glückliche Ehe entgegen stehe. Da er aber seinen Töchtern letztlich nichts abschlagen konnte, willigte er in die Verbindung ein.
Nach der Verlobung im Februar 1817 stellte sich ein weiteres Hindernis in den Weg: die Versetzung Theodors und seines Bataillons nach Schlesien. Da die Großmutter im Jahr zuvor schon Julie, ihre jüngste Enkelin, nach Schlesien ziehen lassen musste – sie war mit dem 28 Jahre älteren, sehr reichen Carl Henckel von Donnersmarck verheiratet – wollte sie nicht auch noch Caroline verlieren. Sie versuchte nun mit allen Mitteln die Verbindung auseinanderzubringen. Die Eltern und das junge Paar ließen sich aber von der schlechten Laune der Großmutter nicht beeindrucken.
Theodor machte sich nach einem 6wöchigem Aufenthalt in Carlsburg schließlich auf den Weg nach Liegnitz. Einige Wochen später brachen Caroline und ihre Mutter nach Neudeck auf, um Julie bei der Geburt ihres ersten Kindes zu unterstützen.

Und noch ein Problem musste gelöst werden: wo und wann soll die Hochzeit sein. Verschiedene Orte und Termine wurden in Betracht gezogen: Carlsburg, Berlin, Frankfurt an der Oder, Liegnitz oder das dem ungeliebten Schwiegersohn Carl Henckel Graf von Donnersmarck gehörende Schloss Neudeck. Dort fand nach vielem Hin und Her auch die Hochzeit statt.

Unser Dank gilt auch der Volkssolidarität und weiteren Helferinnen, die mit ihren barocken Kostümen den Abend abrundeten.

Konzert mit internationalen Künstlerinnen und Künstlern im Steinfurther Treckerschuppen

Am 4. Mai 2024 findet im Steinfurther Treckerschuppen von 17 bis 23 Uhr ein Konzert mit internationalen Künstlerinnen und Künstlern statt.
Beginn des Konzerts: 19 Uhr.

Nach zwei Wochen isolierten Schreibens im Kulturhaus Steinfurth öffnen sie die Türen zu ihren Studios und spielen ein Konzert mit einer Auswahl an neu produzierten und bereits bestehenden Liedern. Darüber hinaus wird eine von der Musik inspirierte Tanzperformance geboten. Ingesamt werden Kunstschaffende aus neun verschiedenen Nationen zu Gast im Kulturhaus Steinfurth sein.

Kunst von: Mathias Bartoszewski, DE; Max Rossner, DE; Susanne Bargas Gomez, DE; Sbolla, IT.
Musik und Performance von: Alex Rapp US; Amy Yon, UK; Anna Engerström SE; Morgane Abel, DE; Sara Hartman, US; touch Mama, AT.
Besuchen Sie uns und tauchen Sie ein in die Welt ihres Schaffens: Bei einem Rundgang über den Campus, auf dem neue Kunst, Videos und Musik dargeboten und Diskussionen über die Probleme der Postmoderne und der Existenz der Künstlerinnen und Künstlern geführt werden. Wir laden Sie ein bei Getränken und Snacks zu einem gemeinsamen Erleben der neu geschaffenen Kunst.

Am Heiligen Abend in der Carolinenkapelle

Die im Mondschein liegende Kirchenruine zu Heiligabend

Das gemeinsame Weihnachtsliedersingen in der Carolinenkapelle war – wie in den vergangenen Jahren auch – ein besonderer Höhepunkt des heiligen Abends. Die Lieder wurden begleitet von Fred Winter am Harmonium, teils auch von Querflöte und Klarinette, wunderbar gespielt von Paula Winter und Anna Götz. Kurze literarische Texte rundeten unser Zusammensein ab. Im Anschluss gab es noch einen kleinen Umtrunk an der Feuerschale.

Alle waren sich einig: das machen wir nächstes Jahr zu Heiligabend wieder.